Gerichtsszenen Teil 1

Im April letzten Jahres erschien ich mit meiner Anwaeltin und meinem Mann vor einem bayerischen Amtsgericht, da ich die mir unbekannte Hausverwalterin unserer Wohnanlage verklagt hatte. Ihr Ehemann- der wie sich spaeter zufaellig herausstellen sollte von Beruf Polizist war- hatte sich als Hausverwalter ausgegeben, einen Verwaltervertrag unterschrieben und erschlichen, der ihn in den Besitz von 120 000,-- DM brachte. Herr H., der Polizist, legte die stattliche Summe auf seinen Namen bei seiner Hausbank an, und obwohl nur seine Ehefrau im Besitz eines Gewerbescheins war, vergab der Mann ohne Beschluss verschiedene hochgradig ueberteuerte Bauauftraege an Firmen, die dann diese Auftraege durchfuehrten und die Eigentuemer zur Kasse baten. Meine Anwaelte bezeichneten dieses Geschaeftsgebaren als Provisionsschinderei. So liess der Polizist z.B. eine neue Heizungsanlage samt Boiler in die Wohnanlage einbauen, obwohl der Heizungsfachmann der Wohnanlage betont hatte, die Heizung sei in bester Ordnung. Auch der Kaminkehrer bestaetigte den guten Zustand der Heizungsanlage. Erschwerend kam hinzu, dass der Boiler einen Transportschaden hatte, was die Eigentuemer lt. Aussage des Polizisten nicht zu stoeren schien. Dieses Beispiel sei nur so am Rande erwaehnt. Mit dem Richter S. des Amtsgerichts hatte ich ca. zweieinhalb Jahre vorher durch Vermittlung der Gerichtssekretaerin ein Telefonat gefuehrt. Damals teilte er mir mit, er werde in ungefaehr vier Monaten den Fall vor Gericht verhandeln. Vom Rechtspfleger erfuhr ich, der Richter sei sehr streng, was ich nur begruesste, dachte ich doch blauaeugig wie ich war, das bedeute, der Richter werde sich sklavisch an die Gesetze halten. Nachdem Herr Richter S. nach zweieinhalb Jahren meinen Anwaelten schrieb, er sei zu sehr mit Arbeit ueberlastet und habe noch wichtigere vorrangigere Faelle zu bearbeiten, wurde ich ungeduldig und hatte den Verdacht, da stimme etwas nicht.
Gluecklicherweise meldete sich der Polizist bei Gericht und teilte mit, er sei mit einer Verhandlung einverstanden, wenn man mir alle Gerichtskosten aufbuerden werde. Nun war auch der Richter bereit, einen Verhandlungstermin anzusetzen. Dieses Schreiben an das Gericht war wie alle anderen Schreiben von der Hausverwalterin unterzeichnet. Aufgrund der schmaehenden, beleidigenden und verleumderischen Schreiben wusste ich, wer der Urheber der Schmähschriften war.Ich hatte dem Richter geschrieben, ich haette Angst vor dem Polizisten und erwartete natuerlich das Erscheinen der Ehefrau vor Gericht. Als wir nun vor dem Gerichtssaal standen,trat der Richter heraus und teilte uns mit, er sei mit der Beklagten und ihrem Ehemann befreundet, man pflege sich jaehrlich zu Geburtstagsfeiern zu treffen. Er sei aber nicht befangen. Da wir befuerchteten, es kaeme zu keiner weiteren Verhandlung, stellten wir keinen Antrag auf Verdacht der Befangenheit des Richters. Der Richter sagte jedoch einige Male die Worte:" Schwester,Schwager" was zu Spekulationen Anlass
gab. Die Hausverwalterin sprach waehrend er Verhandlung kein einziges Wort, das Protokoll erwaehnte jedoch ihre angeblichen zahlreichen Aussagen. Richter S. verbrachte die ca. drei Stunden schreiend. Wiederholt sagte er zu dem Polizisten: Warum haben Sie sich keinen Anwalt genommen, jetzt muss ich den Anwalt für Sie machen! Mein Mann, der als Zeuge z.B. aussagte, der Polizist habe in Schwarzarbeit Balkone gestrichen, wurde vom Richter mit Zwangsgeld bedroht. Zu mir sagte der Richter: "Ich kann sie aus dem Saal rauswerfen lassen". Als ich gehen wollte, schrie er:"Sie bleiben hier!"Obwohl der Polizist zugab, dass er die Gemeinschaftsgelder auf sein Privatkonto angelegt und illegalerweise ueberteuerte Bauauftraege fuer unsere Wohnanlage vergeben hatte, sprach ihm sein Freund, der Richter das gesamte Fremdvermoegen zu!!Auch die fehlenden Rechnungslegungen der letzten vier Jahre legte der Polizist bei Gericht nicht vor. Das Gestaendnis des Polizisten, er habe alle Unterschriften seiner Frau in den Gerichtsverfahren gefaelscht, konnte den Richter nicht erschuettern. In welchem Land leben wir eigentlich?